Dieser September hielt für unseren Garten – und für uns! – einiges an Stresspotenzial bereit. Natürlich hat man als leidenschaftliche Grünliebhaberin immer etwas am Wetter auszusetzen. So herrlich die sommerlichen Temperaturen sind: Mit bis dato 33 Litern Regen im September ist es jetzt im dritten Monat in Folge deutlich trockener als im vergangenen Jahr und langsam geht einigen Pflanzen die Kraft aus – denn wir steuern nicht überall mit regelmäßigen Wassergaben gegen. Das ist einfach nicht zu schaffen. So lassen die Staudensonnenblumen an besonders sonnigen Standorten schon die Köpfe hängen (vom unschönen Mehltaubefall ganz zu schweigen …) und die Felsenbirnen haben sich sicherheitshalber bereits fast vollständig von ihrem Laub verabschiedet, also nichts mit prächtiger Herbstfärbung.
Aber die Herausforderungen fürs Grün sind nicht nur klimabedingt. Sie manifestierten sich auch in Form von nach Leckereien suchenden Wildschweinen.
Dass die Graukittel im nicht eingezäunten Obstgarten vorbeischauen, das hatten wir in früheren Jahren schon häufiger erlebt. Aber dass sie direkt ans Haus kommen, das ist doch eine neue Stufe tierischer Dreistigkeit. Zum Glück war das Tor zwischen Hecke und Garage geschlossen. Nicht auszudenken, was sie sonst noch angerichtet hätten.
Von anderen hungrigen Tieren hatten wir vor einem Jahr schon einmal berichtet: Hornissen. Seit Beginn des Sommers habe ich regelmäßig – mit einer gewissen Panik im Blick – unsere jungen Birken nach neuen Angriffen der grundsätzlich ja sehr gern gesehenen Gartengäste abgesucht und glücklicherweise nichts gefunden. Kein Wunder, hatten sich die cleveren Insekten in diesem Jahr auf eine andere Baumart fokussiert: den Sanddorn.
Wenn das jetzt kein „Beweis“ für intelligentes tierisches Verhalten ist. So haben die Birken Gelegenheit, sich von den massiven Fressschäden des vergangenen Jahres zu erholen – und stehen künftig weiter als leckere Saftquelle zur Verfügung.
Keine Gedanken über das Nachwachsen ihrer Nahrungsgrundlage müssen sich unsere Tagpfauenaugen machen: Im Wilden Garten gibt es immer zwei Brennnesselareale, in denen die schönen Schmetterlinge ihre Eier ablegen können. Die Blätter werden dann ratzekahl von den Raupen abgefressen, sodass nur noch die Stängel mit den Blütenständen übrig bleiben.
Nach so viel tierischen Beobachtungen noch ein paar Eindrücke von den Hauptakteuren unseres Gartens – wobei: Darüber ließe sich trefflich diskutieren. Also: zumindest den optisch präsenteren Mitspielern.