Bambus 2014: Was blüht denn da?

Natürlich darf auch für 2014 unser obligatorischer Rückblick zur Bambusperformance nicht fehlen.

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Neuer Blattaustrieb

Starten wir wie immer mit einer Erinnerung an den vergangenen Winter. Hier schwingt diesmal große Hoffnung mit, dass die aktuelle Saison doch bitte genauso entspannt verlaufen möge. Denn nach einem fast frühlingshaften Jahresbeginn 2014 wurde mit minus 13,1 Grad Ende Januar auch gleich der tiefste Wert erreicht. Überhaupt sank das Thermometer nur an drei Tagen in den zweistelligen Bereich. Lang anhaltende Dauerfrostperioden gab es ebenfalls nicht zu beklagen. Gute Bedingungen also für unser Lieblingsgras.

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Schilfmatten eignen sich perfekt, um die sensiblen Bambusblätter vor der Wintersonne zu schützen – zumindest an den unteren zwei Metern der Pflanzen.

Dafür hatte der Frühling dann gleich zwei Schocker parat: Spätfröste Mitte April und Anfang Mai dezimierten den Neuaustrieb der frühen Kandidaten Fargesia rufa (die aber tüchtig nachschob) und Fargesia rubusta ‚Campbell’ erheblich. Letztere mit deutlich weniger Lust auf Kompensation der Verluste. Zum Glück waren die Phyllostachyssprossen – Ph. bissetii und aureosulcata ‚Aureocaulis’ eröffnen hier regelmäßig das Rennen – am 2. Mai noch so niedrig und gut im Laubmulch versteckt, dass es keine Schäden gab.

Apropos Neuaustrieb: Spitzenreiter in 2014 bei den Phyllos war ganz klar Ph. vivax ‚Huangwenzhu’. ENDLICH bekommt man eine Ahnung davon, welches Potenzial in der Pflanze steckt. Sie hatte bereits in den Jahren davor ab und an höhere und dickere Halme getrieben, aber alle fielen den kalten Wintern zum Opfer. Jetzt noch ein paar weitere milde Winter …

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Schöne Halmscheideblätter zieren den Neuaustrieb von Ph. vivax ‚Huangwenzhu’.

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Ph. vivax ‚Huangwenzhu’ (Pflanze in der Mitte, 2008 gesetzt) hat 2014 Ph. aureosulcata ‚Aureocaulis’ (hinten links, wurde 2006 gepflanzt) an Höhe fast überholt.

Bei den Fargesien lag Fargesia nitida ‚Black Pearl’ vorne, was die Masse an neuen Halmen anbelangt. Aber auch alle anderen Fargesien entwickelten sich gut. Eine Erwähnung verdient noch Pseudosasa japonica: Nachdem wir quasi schon beschlossen hatten, dass die Pflanze an dem jetzigen Standort wegkommt, da sie dort nach Abbau eines großen Komposts zu sonnenexponiert und ungeschützt steht, legte sie im vergangenen Jahr in der Höhe richtig zu und auch die Blattschäden hielten sich aufgrund des milden Winters 2013/14 in Grenzen. Sollte der jetzige Winter also ebenso mild bleiben, könnte man die Entscheidung zumindest noch einmal vertagen …

Der Juni überraschte mit einem Novum im Wilden Garten: Gleich bei zwei Bambussen zeigten sich an einigen Halmen Blüten!

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Blüte bei Phyllostachys glauca ‚Yunzhu’

Zuerst entdeckten wir die zarten, eher unscheinbaren Blüten an Phyllostachys glauca ‚Yunzhu’. Drei Halme waren betroffen. Bis dato stehen sie noch gut da. Warten wir ab, wie sich die Pflanze entwickelt.

Ein paar Tage später blieb der irritierte Blick auch an Pleioblastus fortunei hängen – hier waren ebenfalls an ein einigen Halmen Blüten zu sehen. Auch diese Pflanze trat bisher nicht in eine Schwächephase ein. Inzwischen ist von dem Spuk bei beiden nichts mehr zu sehen. Und da es sich um leptomorphe, also Ausläufer bildende Arten handelt, gehe ich nicht von einem Verlust der Pflanzen aus. Es bleibt spannend!

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Auch Pleioblastus fortunei hatte an einigen Halmen Blüten angesetzt.

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Kein Samenfädchen, sondern eine reizende kleine Raupe an der Blüte von Pleioblastus fortunei.

Höhepunkt des Bambusjahres 2014 im Wilden Garten war der Aufbau einer „Chinesenanpflanzung“ im Juli: fünf Kultivare von Fargesia spathacea (F. murieliae) aus natürlichen F1-Sämlingen, gesammelt von Fred Vaupel am Shennong Berg, Shennongija Gebirge, Provinz Hubei, China, zogen bei uns ein. Je ein Exemplar Fargesia spez. ‚Shennongija’ der Sorten ‚Blue Dragon’, ‚Dragon King’, ‚Evergreen’, ‚Freds Giant Dragon’ und ‚Purple Dragon’ steht nun im alten Obsthof, der inzwischen von angrenzenden großen Eichen, Buchen und Ahornen halb verschattet ist. Alle schieben schon ordentlich neue Halme und wir sind sehr gespannt, wie sie sich hier in der Nordheide einleben.

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Fargesia spez. Shennongija ‚Dragon King’

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